Flash ade – Interaktivität endlich SEO-tauglich(er) – Teil 2

Die Einführung von HTML5 – Der finale Abgang von Adobe Flash Teil 2

Flash vs HTML5Im zweiten Teil unseres Nachrufes an einen unfreiwilligen Vorreiter seiner Zeit, dem als Animationsprogramm veranschlagten Macromedia Flash, das sich quasi per Zufall und der klugen Bereitstellung von Wiedergabe-Plugins für alle gängigen Plattformen, berichten wir von seiner Zeit als unangefochtenen Marktführer für die Integration von Multime-dia-Content im Internet und diese Position für mehr als 10 Jahre hielt, bis der absehbare Abstieg einer einst innovativen Technologie durch den Reformunwillen seines Aufkäufers beschieden wurde.

Unwille zur Modernisierung – der langwierige Abstieg eines Monopolisten nach einer Dekade

Den Anstoß für den stillen, jedoch äusserst kontinuierlichen Abgang von Flash als weiterhin zukunftsfähiges Webformat löste jedoch der Kauf des Flash-Entwicklers Macromedia durch Adobe mit der anschließenden Integration in das Pro-duktportfolio des Unternehmens aus. Schon hier wurde die mangelnde Bereitschaft Adobes zur Weiterentwicklung von Flash hin zu einem zeitgemäßeren Format ersichtlich. Eine Weiterentwicklung, welche schon länger vehement von fortschrittlichen Teilen der Netzgemeinschaft vergeblich gefordert wurde.

Grund für die Forderung der Öffnung des propieträren Formates war nicht zuletzt die wachsende Bedeutung des Such-maschinenmarketings (SEM), welches mit dem rasanten Aufstieg der Google Suche und dessen absehbare Marktführer-schaft einen neuen Markt eröffnete, in dem jegliche Verwendung von Flash für strukturelle Zwecke, etwa als Menüfüh-rung oder eben bei der vollständigen Realisierung von Webseiten essentielle Nachteile bedeuteten, in letzterem Falle sogar der nahezu vollkommenen Unmöglichkeit der Teilnahme am Wettbewerb um die besten Platzierungen auf den Ergebnisseiten der nun markführenden Suchmaschine. Somit musste jeder, der sich eine Chance auf dem SEO-Markt erhoffte, wohl oder übel Abstand nehmen, nicht zuletzt um die Qualität des eigenen Webseiten-Ranking nicht in Gefahr zu bringen.

Zielsetzung: In der Google Suche auf Seite 1 erscheinen – Ohne Flash als Hemmschuh fürs Ranking

Denn bis heute hinterlässt jedes Flash-Objekt bei der Indizierung durch die Webcrawler von Google kaum mehr als ein schwarzes Loch, was nur geringfügig Optionen zur Nutzung im Rahmen eines SEO-Konzepts bietet, etwa mittels Title-description und ALT-Attribut . Hierüber konnten auch die findigste Flash-Designer mit dem Einbetten des Content in die objekttragende HTML-Datei und dem Auslesen desselben durch das Flash-Objekt nur leidlich hinweg täuschen, die Ergebnisse blieben stets unter anderen Darstellungsformaten zurück.

Dieser Unwille Adobes zur Reform sollte letztlich der finale Genickschuss für das einst revolutionäre Format werden. Der Rest ist im Prinzip Geschichte. Der letzte Geltungsverlust des Flash-Formats in kapitaler Größe war der Rückzug von Adobe aus der Entwicklung von Flash-Playern für mobile Plattformen in der ab 2007 einsetzenden Verbreitung von Smartphones.

Trendsetter Apple verweigerte seinerzeit die Integration in die erste Generation der iOS-basierenen Geräten aufgrund gravierender Mängel in der umgesetzten Performance, doch statt in den Zukunftsmarkt zu investieren, beschleunigte Adobe die Obsoleszenz von Flash durch die Einstellung der Entwicklung lediglich, trotz der Unterstützung durch Google in seinem Android-Betriebssystem – und gab somit einen Markt auf, dem bis 2016 ein stetiges Wachstum auf bis zu 2 Milliarden Endnutzergeräte prognostiziert wird.

Erst HTML5 lüftet den Schleier – Wie interaktiver Content endlich SEO-tauglicher wird

Als Quasi-Standard für Online-Videos und Streaming-Lösungen wurde Flash letztlich erst mit dem Inkrafttreten der Meilensteine von HTML5 abgelöst, welche Schrittweise zwischen den Jahren 2008 und 2012 stückweise freigegeben wurden. Im Zuge dieser Entwicklung begannen die Entwickler aller gängigen Browser-Engines die Neuerungen des kommenden Standards bereits ihre in Syntax zu integrieren, wenn auch zum Teil recht unvollständig.

Diese Neuerung erlaubt die Implementierung Beispielsweisevon Video-Containern direkt in native HTML-Quellcodes und bietet erstmalig die Möglichkeit für Webcrawler, die anzuzeigenden Inhalte zu indexieren. Zur verbesserten Erfas-sung der Container besteht neben den variablen Formatierungsmöglichkeiten durch die CSS/HTML-Attribute: height, width, poster, autoplay, controls und autobuffer. Zudem unterstützt der neue Befehl die Einbettung von DIV-Containern innerhalb vom Video-Containern, was auch für die Suchmaschinenoptimierung ein nicht gänzlich uninteressantes Spielfeld bei gegenwärtige und künftigen Methoden bei der Einbettung eröffnet wird.

Der Gnadenstoß des Nachfolgers – Das offene HTML5 übernimmt weitgehende Funktionalitäten von Flash

Da ein Großteil der Funktionalität, welche bisher effektiv durch die Vewendung von Flash erledigt wurde, steigt die „Lesbarkeit“ für Webcrawler auch in Umgebungen mit interaktiven Inhalten zukünftig, was eine verbesserte Indexie-rung erlaubt und nur nocht geringfügige „blinde Flecken“ bei der Katalogisierung durch die Google Webcrawler

Die letzten beiden Domänen, in denen sich das SWF-Format derzeit noch halten kann, sind im Einsatz als animierte Banner-Ads sowie dem Einsatz als Plattform für die Gestaltung von Browserspielen. Jedoch stehen auch diese letzten Bastionen unlängst zur Disposition, da die Funktionalitäten von HTML5 erfolgreich die Umsetzung von performance-schonenden Browsergames demonstriert haben.

Somit schwindet zusehends ein technologischer Vorreiter für die Entwicklung der vollintegrierten und plattformunab-hängigen Darstellung multimedialer Inhalte im Internet in den Annalen der Geschichte.

Wir verabschieden uns mit folgendem Nachruf: „Adobe Flash – We hardly knew thee“

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