Teil 2: Contra – Willkür oder Formelzauber?

Eine kritische Infragestellung des Google Ratings und der verhängten Penaltys

…auf die ein kräftiges Contra zur praktizierten Politik folgt

Das Google in der Branche des Suchmaschinenmarketings und ihrer untergeordneten Teilbereiche, der SEO und der Suchmaschinenwerbung (SEA, Search Engine Advertising) spätestens seit der Einführung der eigenen kommerziellen Werbeportale eine, wenn nicht ablehnende, so doch zumindest unterkühlt-unkooperativ gegenübersteht und in der Summe ihrer Handlungen eine geradezu feindselig anmutende Stimmung in einem nur geringfügig verschleierten Subtext kommuniziert.

Woher kommt nun aber dieser große Eifer der Seitens des Konzerns bei der konsequenten Abstrafung schon geringster Abweichungen ohne Vorwarnung ganze Domains sanktioniert, aufgebracht wird? Ist nicht die Zeit, als die Suchmaschine für das Unternehmensziel der Indexierung und Kategorisierung des gesamten World Wide Webs auf diese Zugänglichkeit, später der längst vergangen, dass es immer neuer Gängelungen genau jener Anwendergruppe bedarf, die ausgerechnet sowohl im On-Page als auch im Off-Page mit ihrer ganzen Herzblut und ihren Skills hinter dem jungen Berufsfeld des SEO-Spezialisten standen?

Denn ganz gleich ob der Verlust des Rankings nur temporären Charakter besitzt oder aber von einer, durch das Google Web Spam Team als schwerere Verfehlung definierten Fehltritten schwerwiegende, oftmals auch permanente Penaltys zur Folge haben, ein Ausschluss über längere Zeiträume durch applizierte „-30“ oder gar „-50“ Penaltys resultieren darin, das der Seitenbetreiber in jedem Fall in den SERPs (Search Engine Result Pages) um die jeweilig entsprechende Anzahl von Suchergebnissen nach hintern geworfen wird, im besten Falle für den Zeitraum in dem der Verstoß andauert, im schlechtesten für einen lange Zeit oder gar dauerhaft.

Welche Strategie führt das Unternehmen in seinen internen , das seit mehr als 10 Jahren als De-Facto-Monopolist eine, den Markt bestimmende Position einnimmt und produziert sich in diesem Bereich, jeder Kritik erhaben als pflichtbewusster Hüter der Hausordnung, der die Chancengleichheit aller Beteiligten mit selbstverständlich maximalem Aufwand zu erhalten und in seiner Öffentlichkeitsarbeit den unbefleckten Samariter projizieren will.

Zumindest in den Fällen einer manuell erteilten Penalty besteht wenigstens die Möglichkeit einer, der Bittstellerei gleichkommenden „Reconsideration Request“ an das Google Web Spam Team zu richten, dem selbst bei der umgehenden Beseitigung aller Faktoren, die zu der Erteilung des Penaltys geführt haben sich schlussendlich dem Urteilsvermögen von fehlbaren Menschen und der damit verbundenen Willkür ausgesetzt sieht, ohne einen Dialog mit dem Kunden auf Augenhöhe zu suchen.

Dass die Null-Toleranz Politik des Konzerns nicht nur auf die, gegenüber der weltweit agierenden Google Inc. und ihrer gut aufgestellten Rechtsabteilung in einem bizarren Verhältnis erscheinenden Vertreter kleinerer SEO-Freelancer oder mittelgroßer Onlinemarketing-Agenturen angewandt wird, sondern ebenfalls auf andere Global Player appliziert, zeigt der wohl bewusst öffentlichkeitswirksam gewählte Ausschluss vermutlich als Exempel dienen sollte:

Im Februar 2006 nämlich wurde das deutsche Onlineangebot Automobilherstellers von Weltrang, der BMW (Bayrische Motorenwerke), unter anderem bekannt durch den Auftritt ihres Z3-Roadstern in einem Hollywoodfilm mit dem berühmten Agenten „James Bond“, für seine Verstöße gegen die Richtlinie der Suchmaschine, die sog. Google Webmaster Guideline, für eine nicht näher definierte Zeit aus dem Suchindex der Suchmaschine gestrichen, was für das Marketing des Unternehmens einen schweren Schlag bedeutete und gleichzeitig bei den SEO-Professionals eine Stimmung der Unsicherheit erschaffen hat, die sich seit dem nicht wirklich legen wollte.

Denn so sind die Guidelines zwar festgeschrieben und für jedermann einsehbar, doch vermag ein unbeabsichtigter Verstoß gegen diese Vorgaben, vor allem wenn er durch einen , so sind die geringe Transparenz des Penalty-Systems der größte Kritikpunkt, da die Abstrafung weder bekannt gegeben wird, noch tatsächlich ein Anhalt geboten wird, woran es denn liegen könnte, wieso das eigene Projekt, an denen durchaus Lohn und Brot der Freelancer, Projektmanager und stellenweise ganzer SEO-Agenturen hängt.

In vielen Unternehmen des Mittelstandes, sind es zudem nicht einmal die Vollblutprofis, die ihre Informationen aus täglichem Studium der SEA-Weblogs beziehen und so jeden Trend des Unternehmens Teilzeit-Webmaster eingeteilten nur schwer aufzuarbeitende Rückschläge bei Verletzungen der Guidelines, etwa durch die fehlerhafte Konfiguration von Webservern durch die Betreiber durch die Bewertungsmechanismen der Suchmaschine?

Die Moralische Verantwortung dieses global agierenden Marktführers liegt in diesem Fall eben doch schwerer, als das die Google Inc. Einen Algorithmus ohne die Möglichkeit mit einem menschlichen Mitarbeiter den Fall besprechen zu können – und die Verstöße, wie in guten Kreisen üblich – auf zivile Weise klären zu können. Kulminiert mit den datenschutzrechtlichen Zerwürfnissen, die nahezu jedes Quartal von Bürgerrechtlern angeprangert werden, bleibt zunächst kein sonderlich gutes Bild über die tatsächlich gelebte Unternehmensphilosophie übrig, wertete man das Unternehmen an seinem Verhalten, dass sich zunehmend gegen seine Zuarbeiter aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung, aber auch gegen seine Nutzer in Form immer neuer stattfindender Kollektivierung von Informationen – Und sei es durch die Zusammenlegung der Dienste unter dem Dach der Google Inc. drehte – und damit auch der Betroffenen Datensätze.

Angesichts der technischen wie menschlichen Kritik, die dort auf das Unternehmen einprasselt, und wie konstant die Repräsentativen keine tatsächliche Stellung nehmen, muss sich Google dann die Frage gefallen lassen, wo die Grenze liegt, wenn sie inoffiziell das Mantra pflegen: „Don’t be evil!“ und die offizielle Selbstdarstellung lautet: „„Das Ziel von Google besteht darin, die Informationen der Welt zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen.“ – Allgemein Nutzbar, doch zu welchem Preis?

Das diejenigen, nämlich die Mitglieder der Branche der Suchmaschinenoptimierer, die das Ziel des Unternehmens Google Inc. erst technisch möglich machten erscheint dabei ein nur allzu ungerechtes Spiel zu sein, das man den SEO-Professionals da mitspielt.

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